Dietrich (Markgraf von Meißen)

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Dietrich »der Bedrängte« war ein Fürst aus dem Hause Wettin. Seit 1197 war er Landes­herr der Stadt Leipzig.

Dietrich war der jüngere Sohn des Mark­grafen von Meißen Otto (»dem Reichen«, 1125–1190) und dessen Gattin Hedwig († 1203).

Nach dem Tode seines Vaters setzte der deutsche König Heinrich VI. (1165–1197) von Hohenstaufen im Jahr 1190 Dietrichs älteren Bruder Albrecht (»den Stolzen«, 1158–1195) als Mark­grafen von Meißen ein, obwohl der Vater eigentlich Dietrich als Erben bevorzugt hatte.

Im Jahr 1194 heiratete Dietrich die Jutta († 1235), eine Tochter des Land­grafen von Thüringen Hermann I. († 1217), mit der er drei Söhne, u. a. Heinrich (III., »den Erlauchten«, 1216–1288), und zwei Töchter hatte. Mit dieser Heirat erwarben die Wettiner Ansprüche auf die Land­grafschaft Thüringen.

Als im Jahr 1195 der Bruder ohne männlichen Erben starb, zog der König die Mark Meißen als erledigtes Reichs­lehen ganz ein.

Nach dem Tode des Königs wurde Dietrich im Jahr 1197 Mark­graf von Meißen und damit Landes­herr der Stadt Leipzig. Ab 1210 war er auch Mark­graf der Ostmark.

In den Jahren unmittelbar vor oder genau 1212 gründete Markgraf Dietrich in Leipzig das Augustiner-Chorherren­stift St. Thomas. Im Jahr 1213 unterstellte er die Nikolai­kirche, die Peters­kapelle und das Georgen­hospital dem Thomas­kloster und stattete es mit einem großen Grund­besitz aus.

Nachdem sich im Jahr 1214 landes­herrliche Ministerialen unter Führung von Heinrich von Kohren in Leipzig gegen den Mark­grafen erhoben, schlossen sich 1215 auch die Leipziger Bürger an diese Verschwörung an. Die Belagerung der Stadt durch Mark­graf Dietrich blieb ohne Erfolg.

Am 20. Juni 1216 schloss Markgraf Dietrich durch Vermittlung des Erz­bischofs von Magdeburg, des Bischofs von Merseburg und des Grafen Friedrich von Brehna einen Vergleich mit der Stadt Leipzig. Dabei musste er den Stadt­brief seines Vaters, das Zoll­privileg und die städtische Gerichtsbarkeit bestätigen.

Nachdem Kaiser Otto IV. im Jahr 1217 erneut die Stiftung und Ausstattung des Thomas­klosters durch Mark­graf Dietrich bestätigte, brach dieser im Oktober 1217 den Vertrag mit der Stadt. Gemeinsam mit dem Gegen­könig Friedrich (1194–1250, seit 1220 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs) überfiel er Leipzig, ließ die Stadt­mauern abbrechen und drei Zwing­burgen gegen die Stadt errichten.

Im Jahr 1220 bestätigte auch der Papst Honorius III. (1150?–1227) die Stiftung und Ausstattung des Thomas­klosters sowie die Stellung der Nikolai­kirche unter das Kloster.

Markgraf Dietrich starb am Jahr 17. Februar 1221 durch Gift. Er wurde im Kloster Altzelle begraben. Sein noch unmündiger Sohn Heinrich folgte ihm im Amt des Mark­grafen von Meißen.

Quellen