Georg Schumann war ein linker Politiker und Antifaschist.
Er wurde am 28.11.1886 im Leipziger Vorort Reudnitz geboren, lernte in der I. Bezirksschule (heute: Georg-Schumann-Schule) und absolvierte von 1901 bis 1905 bei der Fa. Ferdinand Kunad im Leipziger Stadtteil Plagwitz die Lehre als Werkzeugmacher.
Im Jahr 1905 trat er in die SPD ein.
Von 1905 bis 1914 lebte G. Schumann in Erfurt und Jena. Von 1907 bis 1912 leitete er die Landesorganisation der thüringischen Arbeiterjugend.
Während eines Aufenthaltes an der sozialdemokratischen Parteischule in Jena 1912 wurde R. Luxemburg (1870-1919) auf seine journalistischen Fähigkeiten aufmerksam. Von 1914 bis 1916 war Schumann Lokalredakteur der Leipziger Volkszeitung.
Als Mitglied der Spartakusgruppe agitierte er schon in der Leipziger Arbeiterjugend und auch nach seiner Einberufung 1916 gegen den Ersten Weltkrieg. Wegen illegaler Tätigkeit für die Spartakusgruppe wurde er im November 1917 von einem Kriegsgericht zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt.
Am 04.01.1919 gehört Schumann (mit William Zipperer, 1884–1945, und Walter Ulbricht, 1893–1973) zu den Mitbegründern der Leipziger KPD.
Im Jahr 1919 wurde Schumann Politischer Leiter des KPD-Bezirks Leipzig, 1921 des KPD-Bezirks Halle-Merseburg. Von 1921 bis 1924 war er Abgeordneter des preußischen Landtags. Sein 1924 gewonnenes Reichstags-Mandat musste er im gleichen Jahr wegen innerparteilicher Differenzen wieder abgeben. Aufgrund der seit 1923 bestehenden polizeilichen Verfolgung und der Ende 1924 verlorenen Immunität emigrierte er Anfang 1925 nach Moskau.
Nach seiner Rückkehr im März 1926 wurde er verhaftet und fast ein Jahr in Untersuchungshaft gehalten.
Im Jahr 1927 wurde Schumann wieder Politischer Leiter des KPD-Bezirks Westsachsen und ins Zentralkomitee der KPD gewählt. Von 1928 bis 1933 war er Reichstags-Abgeordneter.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ging Schumann im März 1933 nach Breslau in die Illegalität. Nach der Entdeckung und Verhaftung im Juni 1933 verbrachte er drei Jahre im Zuchthaus Waldheim. Anschließend wurde er in den Konzentrationslagern Sachsenburg (bei Frankenberg) und 1937–1939 Sachsenhausen gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung im Frühjahr 1939 arbeitete Schumann als Schlosser in Leipzig.
Im Jahr 1941 begann G. Schumann gemeinsam mit Otto Engert (1895–1945) und Kurt Kresse (1904–1945) mit dem Aufbau einer Widerstandsgruppe, die sich später selbst als »Nationalkomitee Freies Deutschland Leipzig« bezeichnete, von den NS-Behörden aber Schumann-Engert-Kresse-Gruppe genannt wurde. Schumann galt als Führer der illegalen KPD in Sachsen und hielt deutschlandweit Verbindungen zu den verschiedensten Widerstandsgruppen.
G. Schumann wohnte mit seiner Familie zuletzt in der Raustraße 6 im Leipziger Stadtteil Wahren.
Am 19.07.1944 wurde G. Schumann nach Verrat von der Gestapo verhaftet und am 21.11.1944 vom Volksgerichtshof gemeinsam mit Engert und Kresse zum Tode verurteilt. Am 11.01.1945 wurde das Urteil in Dresden vollstreckt.
Die Urne G. Schumanns wurde in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre im sozialistischen Ehrenhain auf dem Südfriedhof beigesetzt; sein Name wurde auf der 1999 abgebrochenen Ehrenwand genannt.
Am 01.08.1945 wurde eine Hauptverkehrsstraße im Leipziger Nordwesten nach ihm benannt (Georg-Schumann-Straße). Von 1964 bis 1991 trug eine Kaserne an der Georg-Schumann-Straße den Namen Georg-Schumann-Kaserne. Von 1970 bis 1990 trug das Nachrichtenregiment 3 (NR-3) den Ehrennamen Georg Schumann, seit 1970 erinnerte ein um 1998 geschleiftes Denkmal in der Kaserne an ihn, um das 1979 eine Gedenkstätte eingerichtet wurde. - Die Mittelschule in der Südostvorstadt, an der er lernte, trägt noch heute seinen Namen (»Georg-Schumann-Schule«), in ihrem Hof befindet sich die Georg-Schumann-Büste.