Der Geheime Kammerrat Wilhelm Theodor Seyfferth war der Sohn des aus Eilenburg stammenden Besitzers des Leipziger Bankhauses Vetter & Co. Wilhelm Gotthelf Ernst Seyfferth (1774–1832). Nach dem Tode seines Vaters übernahm er im Alter von nur 25 Jahren die Privatbank.
W. Seyfferth war Mitglied der Leipziger Freimaurer-Loge Minerva.
Er war Mit-Initiator der (Leipzig-)Dresdner Eisenbahn und der (Sächsisch-) Bayerischen Eisenbahn. Schon im ersten Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie vertreten, war er bis zur Verstaatlichung am 01.07.1876 dessen letzter Vorsitzender.
Im Jahr 1838 gehörte er zu den Gründern der Leipziger Bank, im Jahr 1856 war er Mitbegründer der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt.
Nach dem Tod seiner Tochter Johanna Natalie Schulz (* 11.12.1836 Leipzig, 28.04.1858 Leipzig) ließ er den Johannapark anlegen.
W. Seyfferth war zeitweise Stadtrat und Stadtverordneter.
Im Jahr 1878 ließ er auf eigene Kosten das Eisenbahndenkmal errichten, das er dann Mitte Oktober 1878 der Stadt übergab.
Im Jahr 1878 wurde W. Seyfferth zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
In seinem Testament vom 06.10.1879 und einem Nachtrag vom 12.12.1880 stiftete Seyfferth der Stadt Leipzig den Johannapark sowie 3.000 Mark für den Thomanerchor.
Am 18.07.1881 starb Wilhelm Seyfferth im Alter von 73 Jahren in Leipzig.
Das Wandgrabmal der Familie Seyfferth wurde 1838 vom Leipziger Bildhauer Friedrich Funk (1804-1882) in Anlehnung an das Grab der Stuarts im Petersdom zu Rom geschaffen und befand sich zunächst auf dem (alten) Johannisfriedhof. Wegen des Baus des neuen Grassimuseums musste es 1927 verlagert werden und steht seitdem auf der Südseite der Lutherkirche im Johannapark.
W. Seyfferths Name wurde schon zu Lebzeiten (1878) auf dem Eisenbahndenkmal verewigt. Im Jahr 1883 wurde eine Straße in der Leipziger Südwestvorstadt (»Musikviertel«) nach W. Seyfferth benannt (Wilhelm-Seyfferth-Straße). Im Johannapark erinnert seit 1896 ein Denkmal an ihn.