Die Festwiese ist eine fast quadratische Rasenfläche in der Leipziger Westvorstadt, die zu vielfältigen kulturellen Veranstaltungen genutzt wird. Sie befindet sich im südlichen Teil des Sportforums (Gemarkung Leipzig, Ortsteil Zentrum-Nordwest, statistischer Bezirk 051).
Die heute ca. 41 000 Quadratmeter große Festwiese wird umgrenzt vom Zentralstadion mit dem vorgelagerten 43 Meter hohen Werner-Seelenbinder-Turm im Norden; von der Straße Am Sportforum im Osten; von der Jahnallee (hier ursprünglich »Frankfurter Straße«, 1950–1956 »Stalinallee«, 1956–1991 »Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee«) im Süden und vom Elsterbecken im Westen.
Die Festwiese wurde in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre unter anderem auf dem Gelände der ehemaligen Ratsziegelei angelegt, wobei auch ein Teil des schräg kreuzenden Leutzscher Wegs überbaut wurde. Ursprünglich erstreckte sie sich nach Norden bis in Höhe der gedachten Verlängerung der Wettiner Straße. Die damals rechteckige (in Nord-Süd-Richtung wesentlich längere) Anlage wurde von einem hohen Erdwall umrandet, der nur nach Süden (zur Frankfurter Straße) geöffnet war.
Am 22. Mai 1938 erhielt die Anlage, die in ihrer ursprünglichen Funktion als Fest- und Aufmarschgelände auch als Platz der 300 000 bezeichnet wurde, den offiziellen Namen Adolf-Hitler-Feld. Am 24. Mai 1938 wurde sie anlässlich des sächsischen NSDAP-Gautags feierlich eingeweiht.
Bei der Anlage des Zentralstadions in der Mitte der 1950er Jahre wurde die nördliche Hälfte der Festwiese überbaut, so dass sie heute einen fast quadratischen Grundriss hat. In den neuen Erdwall am Nordrand wurde eine Treppenanlage eingebaut, die zum Werner-Seelenbinder-Turm führt. Außerdem wurden im nördlichen Viertel des Ost- und Westwalls je ein den Wall durchquerender Zugang auf die Festwiese geschaffen.