Elsterbecken

Das Elsterbecken ist ein 2.650 Meter langer und 155 Meter breiter Kanal in der Leipziger Westvorstadt. Der Wasserspiegel liegt zwischen 104,4 m üNN (am Süd-Ende) und 104,3 m üNN (am Nord-Ende). Als Fließgewässer I. Ordnung untersteht das Elsterbecken der Landes­­talsperren­­verwaltung des Freistaates Sachsen, die die Betreuung auf die Fluss­meisterei Leipzig übertragen hat.

Das Elsterbecken (Elſterbecken)? wurde zwischen 1912 und 1922 auf den Frankfurter Wiesen (Ratswiese und Ranstädter Weide) angelegt. Dabei wurde ein Abschnitt des Leutzscher Wegs überbaut, der zunächst parallel zum Ost­ufer verlegt und später ganz aufgegeben wurde. Im Zuge der Frankfurter Straße (heute Teil der Jahn­allee) wurde die Zeppelinbrücke erbaut; im Zuge der Leutzscher Allee die Hindenburgbrücke (seit 1945 Landauerbrücke).

Das Elsterbecken ist mit vier Wehren versehen: am südlichen, oberen Ende befindet sich das Palmengartenwehr (auch: Oberes Elster­wehr), das den Zulauf aus der Weißen Elster sowie dem vereinigten Elster- und Pleißeflutbett regelt; am nördlichen, unteren Ende befinden sich das Nahlewehr (Nordwesten; regelt den Abfluss in den Kanal der Nahle), das Luppewehr (Norden; regelt den Abfluss in den Kanal der Neuen Luppe), und das Untere Elsterwehr (Nordosten; regelt den Abfluss in den Kanal der Neuen Elster).

Die Umgebung des Elsterbeckens ist von viel Grün geprägt: am Westufer befinden sich südlich der Zeppelinbrücke das gartenartig gestaltete Händelufer1) und dahinter der Palmengarten; zwischen Zeppelin- und Landauerbrücke der schmale Heinrich-Heine-Park und dahinter das Gelände der Kleinmesse2) sowie nördlich der Landauerbrücke das Waldstück Verschlossenes Holz. Am Ostufer liegen südlich der Zeppelinbrücke der Richard-Wagner-Hain, zwischen Zeppelin- und Landauerbrücke das Sportforum und nördlich der Landauerbrücke das Waldstück Niederholz.


Projekt 1894

Ausführung 1925

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung wurde das Elsterbecken auf die Orts­teile 04 Zentrum-West und 05 Zentrum-Nordwest verteilt.

Aus Gründen des Hochwasserschutzes und wegen der laufenden Verschlammung des Elsterbeckens war beabsichtigt, ab dem Jahr 2006 die verfüllte Alte Elster (zwischen Marschnerbrücke und Neuer Elster; zum Teil in leicht geändertem Verlauf) als Hauptbett der Elster wieder anzulegen und das Elsterbecken damit weitgehend zu einem stehenden Gewässer zu machen, das nur noch während Hochwasser geflutet wird. Ende 2016 waren aber noch keine Schritte zur Verwirklichung dieses Vorhabens erkennbar.

Literatur


 1) 2011 ohne Grund zum gegenüber liegenden Richard-Wagner-Hain gezogen
 2) im Bewerbungskonzept für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 war hier das Olympiastadion vorgesehen
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