Goerdelerring

Der Goerdelerring (Goerdelerring)? ist eine Hauptverkehrsstraße in der Leipziger Westvorstadt, die den nord­west­lichen Ab­schnitt des Innen­stadt­rings bildet. Sie liegt auf der Gemarkung Leipzig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 01007.

Die 280 Meter(!) lange Straße beginnt als nörd­liche Ver­längerung des Dittrich­ringes in Höhe der von Süd­westen kommenden Käthe-Kollwitz-Straße (hier ur­sprünglich »Promenaden­straße«, 1939–1945 »Mackensenstraße«, 1945–1962 »Richard-Lipinski-Straße«) und führt in nord­östliche Richtung, nimmt dabei die von Westen kommende Lessing­straße auf und geht in Höhe des von Westen kommenden Ran­städter Stein­wegs (1951–1956 »Straße der III. Welt­fest­spiele«, 1956–1991 »Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee«, 1991–2006 »Jahn­allee«) und der von Norden kommenden Pfaffen­dorfer Straße (1951–1991 »Dr.-Kurt-Fischer-Straße«) in den nach Osten führenden Tröndlin­ring über. Die beiden je drei­spurigen Richtungs­fahr­bahnen werden durch den Gleis­körper der Straßen­bahn getrennt. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Post­leit­bezirk 04109.

Ursprünglich befand sich an Stelle des Goerdeler­rings eine Frei­fläche (das glacis) zwischen den Verteidigungs­anlagen der Stadt und dem Pleiße­mühl­graben, die hier, vor dem Ran­städter Tor, besonders breit war. Diese Fläche wurde schritt­weise zu zwei1) Plätzen um­gestaltet: süd­lich des Ran­städter Stein­wegs befand sich der Fleischer­platz (Fleiſcherplatz), nördlich der Schul­platz (Schulplatz). Beide lagen außer­halb des Promenaden­rings und wurden am 22. Oktober 1839 offiziell benannt.

Am 1. August 1945 wurde der Fleischer- und Schul­platz mit sofortiger Wirkung zusammen­gefasst und gemeinsam in Friedrich-Engels-Platz um­benannt. Damit wurde der Philo­soph Friedrich Engels (1820–1895) geehrt.

Im Sommer 1964 wurde die Ein­mündung des Tröndlin­rings in den Friedrich-Engels-Platz und die Verkehrs­führung grund­legend verändert: die Um­fahrung des kriegs­zerstörten Alten Theaters im Norden (Tröndlin­ring) und Süden (Richard-Wagner-Platz / Brühl) wurde durch eine direkte Kreuzung des Ost-West-Straßen­zuges Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee / Tröndlin­ring mit dem Nord-Süd-Straßen­zug Dr.-Kurt-Fischer-Straße / Friedrich-Engels-Platz ersetzt. Die Verkehrsanbindung des Friedrich-Engels-Platzes an den Richard-Wagner-Platz und Brühl wurde aufgegeben.

Am 19. November 1991 wurde beschlossen, den Friedrich-Engels-Platz mit Wirkung vom 1. Januar 1992 in Goerdeler­ring umzubenennen. Damit wird nun der Ober­bürger­meister der Stadt Leipzig Dr. Carl Goerdeler (1884–1945) geehrt.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung im Jahr 1992 wurde die Straße zur Grenze zwischen den Ortsteilen 00 Zentrum (Ostseite, Haus­nummern 20 bis 24) und 04 Zentrum-West (Westseite, Haus­nummern 3 bis 9) erklärt.

Im Gebäude Goerdelerring 7 befindet sich die Haupt­wache der Leipziger Berufs­feuer­wehr.

Im Sommer 2004 wurde die Fuß­gänger­brücke über den Goerdeler­ring abgebrochen.

Quellen

  1) das Lexikon Leipziger Straßennamen, das Stadtlexikon Leipzig von A bis Z und auch 2018 noch das Verzeichnis Leipziger Straßennamen zählen vier Plätze und rechnen auch »Löhrs Platz« und den »Theater­platz« hinzu, obwohl diese heute »Tröndlin­ring« und »Richard-Wagner-Platz« heißen und zwar an den Goerdeler­ring grenzen, aber eben doch eigene Straßen und Plätze waren und noch sind
Impressum | Inhalt | Vorwort | Chronik | Register