Die Lortzingstraße (amtlicher Straßenschlüssel 07070) ist eine Anliegerstraße in der Leipziger Nordvorstadt (Ortsteil Zentrum-Nordwest, statistischer Bezirk 052, Gemarkung Leipzig).
Die 245 Meter lange Straße beginnt an der Pfaffendorfer Straße (1951-1991 »Dr.-Kurt-Fischer-Straße«) und führt zunächst in nordöstliche Richtung. An der Kreuzung mit der Humboldtstraße wendet sie sich in eine nördlichere Richtung. Schließlich mündet sie in die Emil-Fuchs-Straße (1867–1975 »Zöllnerstraße«). Die Straße folgt weitgehend dem Verlauf des westlich parallel verlaufenden, hier aber seit 1950 überwölbten bzw. verfüllten Pleißemühlgrabens, an den die meisten Grundstücke mit ungeradzahligen Hausnummern auch grenzen. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordwestlichen Straßenseite. Seit dem 01.07.1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04105.
Die Straße wurde in mehreren Abschnitten angelegt. Der heutige Straßenanfang ist der älteste Teil, er diente als Zugang eines 1557 vor dem Ranstädter Tor auf älteren Gärten der »Altenburg« eingerichteten Vorwerks, das die heutigen Grundstücke 5-19 und 6-16 umfasste und um 1700 den Namen »Blaue Mütze« erhielt. Dieser Zugang begann bereits am glacis und endete als Sackgasse. Anfang des 19. Jahrhunderts hieß diese allseitig umbaute und wenig ansehnliche Gasse Alte Burg.
Von 1837 bis 1839 wurde auf der Südseite der Gasse das Gebäude der 2. Bürgerschule (heute: Naturkundemuseum) errichtet.
Wahrscheinlich mit der Einführung der offiziellen Straßennamen im Jahr 1839 (Beschluss vom 09.03.1839 mit Wirkung zum 22.10.1839) erhielt die Gasse den Namen An der alten Burg.
Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gelände nördlich und östlich des Vorwerks zur Bebauung vorgesehen. Die Anlage der Pfaffendorfer Straße trennte das stadtnächste Stück der Straße ab; es wurde in der Folgezeit überbaut. Mit der Anlage der Humboldt- und Zöllnerstraße wurde die Sackgasse »An der alten Burg« aufgebrochen und an die neuen Straßen angebunden. – Am 21.10.1870 wurde beschlossen, der neuen Straße den Namen Lortzingstraße zu geben (nach dem Komponisten und Schauspieler Albert Lortzing, 1801–1851, der zwischen 1833 und 1845 sowie noch einmal 1848/1849 in Leipzig wirkte). Dabei wurden die Straßennummern zunächst umlaufend vergeben: am Südwest-Ende beginnend und im Uhrzeigersinn verlaufend. Um 1884 führte die Reichsbank-Hauptstelle (zerstört) die Hausnummer 1, die 2. Bürgerschule die Hausnummer 2-3.