Der königlich sächsische Oberjustizrat Dr.jur. Otto Schill war Rechtsanwalt und Kommunalpolitiker in Leipzig.
Nach dem Jura-Studium an der Universität Leipzig ließ er sich in Leipzig als Anwalt nieder. Er wirkte u.a. als Syndicus des »Erbländisch ritterschaftlichen Creditvereins« im Königreich Sachsen.
Er war ein Schwager des Rechtsanwalts und Notars Dr. Bruno Tröndlin (1835–1908), der seit 1876 Vizebürgermeister und seit 1899 Oberbürgermeister Leipzigs war.
Schill war seit 1875 Stadtverordneter und von 1882 bis 1899 deren Vorsteher. Im Jahr 1899 wurde er anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt des Stadtverordneten-Vorstehers zum Oberjustizrat und zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Schill war Mitglied der Gemeinnützigen Gesellschaft und galt als führender Vertreter der Nationalliberalen in Leipzig.
Ein als kreisförmiges Sandsteinrelief ausgebildetes Porträtmedaillon des Leipziger Bildhauers Felix Pfeifer (1871–1945) befindet sich in einem Fensterpilaster des 1. Obergeschosses am Ostgiebel (zur Hugo-Licht-Straße) des 1899-1905 erbauten Neuen Rathauses. Es steht in der Galerie von vier1) Medaillons der Stadtverordneten-Vorsteher als letztes (von links nach rechts) und hat einen Durchmesser von ca. 1 m.
Im Jahr 1908 schied er als 1. Vizepräsident der II. Kammer des Sächsischen Landtags aus.
Im Jahr 1912 (noch zu Lebzeiten!) wurde eine Straße in der inneren Westvorstadt Leipzigs nach ihm benannt (Otto-Schill-Straße).
Am 28.02.1918 starb Dr. Otto Schill im Alter von 79 Jahren in Leipzig.