Die Luppe (Luppe)? ist ein Flusslauf der Elster-Luppe-Aue im nördlichen Leipziger Auenwald. Ihr Name wird auf das altgermanische »lupaha« zurückgeführt, was »die Rauschende« bedeuten soll. Er findet sich als »Luppa« bereits auf einer Karte von Mathias Oeder aus dem Jahre 1586.
Das Fließgewässer I. Ordnung hat keine Quelle, sondern beginnt als linker Nebenarm der Weißen Elster südwestlich der Brücke, die den Palmengarten mit dem Klingerhain verbindet (»Vier-Jahreszeiten-Brücke« oder »Klingerhainbrücke«), und führt zunächst ein Stück nach Südwesten, dann aber geradlinig in westliche Richtung. Dabei bildet sie die Grenze zwischen den Gemarkungen Leipzig (im Norden) und Plagwitz (im Süden). Im weiteren Verlauf unterquert sie einen namenlosen Steg, der den südlichen Zugang zur ehemaligen Max-Klinger-Schule (später Pädagogische Hochschule »Clara Zetkin«, Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität, jetzt Baustelle für ein Gymnasium) bildet, und wendet sich scharf nach Norden. Dann unterquert sie unter der Palmengartenbrücke die Bowmanstraße. Hier beginnt auch die Gemarkung Lindenau. Nur wenige Meter weiter, am Lindenauer Wehr, ging ursprünglich nach rechts das Kuhburger Wasser ab, das weitgehend parallel östlich zur Luppe verlief und sich später wieder mit ihr vereinigte, bis es in den 1920er Jahren verfüllt wurde.
In diesem ersten Abschnitt zwischen Weißer Elster und dem Lindenauer Wehr bildet die Luppe den Südrand des Palmengartens.
Die Luppe selbst führte in einem etwas nordwestlicheren Verlauf an der ehemaligen Mühle Lindenau vorbei, unterquert unter der Georg-Elser-Brücke (bis 2020 »Gasthofbrücke«) die Zschochersche Straße sowie unter der Angerbrücke die Kuhturmstraße und führt weiter östlich am alten Ortskern von Lindenau vorbei in nördliche Richtung. Dabei unterquert sie die Erich-Köhn-Straße und tritt nach wenigen Metern in den nördlichen Auenwald. Hier unterquert sie unter dem Friesensteg einen Waldweg, der von der Friesenstraße abzweigt, und unter der neuerdings »Schützenhofbrücke« genannten Leutzscher Alleebrücke die Hans-Driesch-Straße. Nach wenigen Metern trennt sie den Schießplatz im Westen von dem Schützenhaus im Osten, wobei am linken Ufer die Gemarkung Leutzsch beginnt.
Im weiteren Verlauf unterquert die Luppe unter dem Luppesteg einen weiteren Waldweg und nimmt schließlich seit den 1920er Jahren von rechts kommend (etwas südlich des alten Flussbetts des Kuhburger Wassers) den neuen Kanal der Nahle auf. – Hier befindet sich auch eine Namensgrenze, die offenbar im späten 19. Jahrhundert entstand: die bisherige Kleine Luppe (südlich der Einmündung der Nahle) geht in die Große Luppe (nördlich der Einmündung der Nahle) über.
Unter dem Nahlesteg unterquert der alte Verlauf einen Waldweg und unter einer Brücke die Thüringer Eisenbahn. Nördlich der Eisenbahn befinden sich am West-Ufer das zum Leutzscher Holz gehörende Waldstück Wilder Mann, am Ost-Ufer die jetzt »Nahleberg« genannte ehemalige Deponie Möckern. Hier wechselt der Fluss auch in die Gemarkung Burgaue; am linken Ufer verläuft aber weiterhin die Grenze zur Gemarkung Leutzsch. Nach einer scharfen Biegung in westliche Richtung unterquert er unter einer Eisenbahnbrücke die Leutzsch-Wahrner Verbindungsbahn; ab hier liegt südlich das Waldstück An der Königseiche, nördlich das Waldstück Möckernscher Winkel.
Unmittelbar nach der Leutzsch-Wahrner Brücke, unter der der Fluss die Gustav-Esche-Straße unterquert, ist heute der historische Verlauf der Luppe unterbrochen. In den 1930er Jahren wurde das Wasser der »Großen Luppe« in einem neuen Bett ab der Leutzsch-Wahrner Brücke nach Norden verschwenkt und direkt in den breiten Kanal der Neuen Luppe geführt; seitdem wurde auch der Name der »Großen Luppe« aufgegeben und dieser Flussabschnitt mit zur Nahle gezählt (die völlig überflüssige Einschränkung »Kleine« für den Südabschnitt blieb aber erhalten).
Die eigentliche Luppe führte aber ab der Leutzsch-Wahrner Brücke nach Südwesten in Richtung des nordöstlichen Randes der Ortslage Ehrenberg. Dieser Abschnitt des Flusses ist im nordöstlichen Bereich verfüllt und heute nur noch als Gemarkungsgrenze zwischen Leutzsch und der Burgaue zu erkennen, im westlichen Bereich sind noch die ehemaligen Uferböschungen erhalten. Erst an der Kreuzung mit dem Bauerngraben wird die Luppe wieder ein Wasserlauf, der im Bereich Böhlitz-Ehrenberg den Namen Alte Luppe erhielt, im folgenden Gundorf aber Rote Luppe genannt wird.