Der Martin-Luther-Ring ist eine Hauptverkehrsstraße in der Leipziger Innen-, Süd- und Westvorstadt, die den südwestlichen Abschnitt des Leipziger Innenstadtrings bildet. Sie liegt auf dem Flurstück 4426/8 der Gemarkung Leipzig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 01005.
Die 593 Meter(!) lange Straße beginnt am West-Ende des Roßplatzes (an den Einmündungen der von Norden kommenden Straße in Verlängerung der Petersstraße und der nach Süden führenden westlichen Randstraße des Wilhelm-Leuschner-Platzes) und führt zunächst in westliche Richtung, dabei die von Südosten kommende Nonnenmühlgasse aufnehmend, bis zur Einmündung der von Süden kommenden Harkortstraße und der von Westen kommenden Karl-Tauchnitz-Straße, biegt hier nach Norden, nimmt die von Westen kommenden Rudolphstraße und die Straße Alter Amtshof sowie die von Osten kommenden Lotterstraße und Markgrafenstraße auf, und geht schließlich in Höhe der von Westen kommenden Otto-Schill-Straße und der von Osten kommenden Ratsfreischulstraße in den Dittrichring über. Die beiden mindestens je zweispurigen Richtungsfahrbahnen werden durch den Gleiskörper der Ring-Straßenbahntrasse getrennt. Nördlich bzw. östlich der an den Ring angrenzenden Parkanlagen (mit dem Goerdelerdenkmal) befindet sich eine parallel verlaufende Straße, die ebenfalls den Namen »Martin-Luther-Ring« trägt und die Gebäude mit geradzahligen Hausnummern erschließt. In diese Straße mündet auch die von Norden kommende Hugo-Licht-Straße. Seit dem 1. Juli 1993 gehören die auf der Südseite des Martin-Luther-Rings befindlichen Gebäude (Hausnummern 1 und 3) zum Postleitbezirk 04107, die anderen zum Postleitbezirk 04109.
Ursprünglich befand sich hier der südwestliche Teil der die ganze Stadt umgebenden »Promenade«. Seit dem 22. Oktober 1839 bildete der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Teil des heutigen Martin-Luther-Rings den Südabschnitt der Straße »An der Pleiße« (An der Pleiße?); der in Ost-West-Richtung verlaufende Teil hieß seit 1839 Obstmarkt (Obſtmarkt).
Am 13. Juli 1898 wurde die Straße »An der Pleiße« mit Wirkung zum 10. November 1898 geteilt und umbenannt; der Südabschnitt wurde mit dem Obstmarkt zusammengelegt und erhielt den Namen Rathausring (Rathausring). Er wurde nach dem 1899–1905 hier errichteten Neuen Rathaus benannt.
Am 3. November 1933 wurde beschlossen, den Rathausring mit Wirkung vom 10. November 1933 in Martin-Luther-Ring (Martin-Luther-Ring) umzubenennen. Damit wurde der Theologe und Reformator Dr. Martin Luther (1483–1546) anlässlich seines 450. Geburtstags geehrt. Im Vorgängerbau des Neuen Rathauses, der Pleißenburg, fand im Sommer 1519 die Leipziger Disputation statt.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung im Jahr 1992 wurde die Straße auf die drei Ortsteile 00 Zentrum (Nord- und Ostseite, Hausnummern 2 bis 10), 03 Zentrum-Süd (Südseite, Hausnummern 1 und 3) und 04 Zentrum-West (Westseite, Hausnummern 7 bis 13) verteilt.
Zwischen August 2012 und Mai 2015 wurde auf der Südseite des Martin-Luther-Rings (zwischen dem Abzweig der Nonnenmühlgasse und dem Wilhelm-Leuschner-Platz) die katholische (dritte) Propsteikirche St. Trinitatis errichtet, die aber postalisch der Nonnenmühlgasse zugeordnet wurde.