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Die Zeitzer Eisenbahn (Zeitzer Eiſenbahn)? ist eine zweigleisige, zum Teil elektrifizierte Eisenbahnstrecke. Sie wurde im Jahr 1873 von der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Damit war sie die fünfte Eisenbahnstrecke, die die Stadt Leipzig berührte.
Die 37,9 Kilometer lange Strecke zweigt am Kilometer 6,127 kurz vor dem Bahnhof Leutzsch (bis 31. Mai 1885 »Barneck«) von der Thüringer Eisenbahn ab und führt über Pegau nach Zeitz, wo sie in die 1871 eröffnete Strecke Weißenfels – Zeitz – Gera – Saalfeld einmündet. Als Anfangspunkt in Leipzig (damals am nördlichen Stadtrand) diente der Thüringer Bahnhof, der 1909 / 1912 im Hauptbahnhof aufging. Auf dem heutigen Leipziger Stadtgebiet durchquert die Zeitzer Eisenbahn die Gemarkungen Leutzsch, Lindenau, Plagwitz, Kleinzschocher, Großzschocher, Windorf, Knautkleeberg, Knauthain, Hartmannsdorf und Knautnaundorf (ursprünglich Bösdorf).
Die Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft versuchte schon früh, ihre Hauptbahn Halle – Weißenfels – Weimar – Erfurt – Eisenach – Bebra durch Zweigbahnen zu bisher nicht erschlossenen Städten rentabler zu machen. Die erste Streckenergänzung war die Verbindung vom seit 1815 preußischen Weißenfels über Markranstädt nach Leipzig: die Thüringer Eisenbahn im Jahre 1856. Nur drei Jahre später wurde von Weißenfels eine Strecke ins ebenfalls preußische Zeitz eröffnet. In der Folgezeit bemühte sie sich um eine direkte Verbindung zwischen Leipzig und Zeitz, wobei vor allem die Industrie der Region Zeitz gefördert werden sollte. Diese Pläne unterstützte auch der Leipziger Unternehmer Carl Heine (1819–1888), der in einem Brief vom 9. September 1865 der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft kostenloses Bauland für die Strecke durch Lindenau und Plagwitz anbot und zugleich die Anlage eines Netzes von Industriegleisen in Aussicht stellte, so dass allein der Güterverkehr eine solche Strecke rentabel machen könnte.
Allerdings plante die sächsische Staatseisenbahn eine Verbindung Pegau – Zwenkau – Gaschwitz (unter Umgehung des Leipziger Westens) und musste erst im Berliner Frieden vom 21. Oktober 1866 die Direktverbindung Leipzig – Zeitz zugestehen. Dennoch gelang es Dresden durch verschärfte Konzessionsbedingungen, den Bau fast fünf Jahre zu verzögern. Die Strecke wurde erst am 20. April 1870 konzessioniert; am 11. November 1871 begannen schließlich die Bauarbeiten.
Am 20. Oktober 1873 wurde die Strecke von Barneck nach Zeitz eröffnet. Gleichzeitig wurden auf heutigem Stadtgebiet die Bahnhöfe »Plagwitz-Lindenau« (ab 1879 zur Unterscheidung von dem benachbarten sächsischen Bahnhof »Plagwitz-Lindenau« auch: »Zeitzer Bahnhof«, heute: Leipzig-Plagwitz), »Knauthayn« (allerdings in Knautkleeberg) und »Eythra« (1978 stillgelegt) in Betrieb genommen.
Im Jahr 1882 wurde der Betrieb auf den Strecken der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft durch die Preußische Eisenbahnverwaltung übernommen. Am 1. Juli 1886 wurde sie ganz durch das Königreich Preußen gekauft.
Im Jahr 1890 wurde der vorherige Güterbahnhof Großzschocher für den Personenverkehr umgebaut, so dass Großzschocher an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde (2010 stillgelegt).
Am 1. April 1920 ging die Preußische Eisenbahn in der Reichsbahn auf.
Ab dem 30. August 1924 wurde die Strecke von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft betrieben.
Am 26. Mai 1963 wurde auf dem zum Güterring gehörenden Abschnitt zwischen Leutzsch und dem Abzweig der Plagwitz–Gaschwitzer Eisenbahn südlich von Plagwitz der elektrische Verkehr wieder aufgenommen.
Am 12. Juli 1969 wurde an der Zeitzer Eisenbahn die S-Bahn-Haltepunkte »Industriegelände West« (2011 stillgelegt) und Lindenau in Betrieb genommen. Auch die älteren Bahnhöfe Leutzsch und Plagwitz werden seitdem von der S-Bahn bedient.
Von 1973 bis 1977 wurde eine neue Strecke als Ersatz für den geradlinig durch die Gemarkungen Hartmannsdorf und Bösdorf führenden Teil der Zeitzer Eisenbahn gebaut, da die ursprüngliche, geradlinige dem Braunkohletagebau geopfert wurde. Seitdem führt die Trasse in einem großen Bogen nach Westen durch die Gemarkung Knautnaundorf, wo am 2. Mai 1977 ein Haltepunkt eröffnet wurde (2017 stillgelegt).
Bei der Planung des Netzes der Mitteldeutschen S-Bahn konnte der Bereich südlich von Plagwitz nicht berücksichtigt werden, da die Strecke dort nicht elektrifiziert ist. Da von Zeitz und Gera eine S-Bahn-Anbindung an Leipzig gewünscht ist, wird nun über den Einsatz von Wasserstoffzügen nachgedacht.