Die Georg-Schwarz-Straße ist eine Hauptverkehrstraße im Leipziger Westen. Sie verbindet den Stadtteil Lindenau (Hausnummern 1 bis 53 und 2 bis 64) mit dem Stadtteil Leutzsch (Hausnummern 55 bis 217 und 66 bis 224) und hat den amtlichen Straßenschlüssel 07108.
Die 2.612 Meter lange Straße beginnt an der Merseburger Straße (Gemarkung Lindenau, Ortsteil Altlindenau), von der sie in nördliche Richtung abzweigt. An der Einmündung der nach Nordosten führenden Holteistraße (bis 1905 »Marienstraße«) wendet sie sich in eine etwas nordwestlichere Richtung, kreuzt die Erich-Köhn-Straße (1886–1907 »Wettinerstraße«, 1907–1950 »Albertinerstraße«), die Calvisiusstraße (1886–1907 »Tauchnitzstraße«), die Spittastraße (1887–1906 »Georgstraße«, 1906–1939 »Spittastraße«, 1939–1945 »Riemannstraße«) und die Uhlandstraße (1887–1897 »Schillerstraße«). Im weiteren Verlauf nimmt sie die von Südwesten kommende Wielandstraße (bis 1906 »Goethestraße«) und die von Nordosten kommende Flemmingstraße, die von Südwesten kommende Großmannstraße und die von Nordosten kommende Güntherstraße, die von Südwesten kommende Ahlfeldstraße und die von Nordosten kommenden Rinckartstraße und Klopstockstraße auf. An der nördlichen Grundstücksgrenze des auf der südwestlichen Straßenseite befindlichen Diakonissenhauses wechselt die Straße in die Gemarkung Leutzsch.
Dieser Lindenauer Abschnitt der Straße hieß zunächst Leutzscher Weg (Leutzſcher Weg)?. Am 26. November 1877 erhielt er den Namen Leutzscher Straße (Leutzſcher Straße). Am 6. Dezember 1886 wurde beschlossen, ihn in Gundorfer Straße (Gundorfer Straße) umzubenennen; den Namen »Leutzscher Straße« erhielt gleichzeitig der damalige Wiesenweg, der heute zur William-Zipperer-Straße gehört.
Im weiteren Verlauf nach Nordwesten kreuzt die Straße die Prießnitzstraße (bis 1928 »Grenzstraße«), wo sie in den Ortsteil Leutzsch wechselt. Dann nimmt die Straße die von Nordosten kommende Straßen An der Lehde (1902–1928 »Waldstraße«) und Ellernweg (bis 1928 »Leibnitzstraße« [!]), die nach Südwesten führenden Baumgarten-Crusius-Straße (1907–1928 »Bismarckstraße«) und Am langen Felde (bis 1928 »Lindenstraße«) und die nach Nordosten führende Landwaisenhausstraße (bis 1928 »Waisenhausstraße«) auf, kreuzt die Weinbergstraße (bis 1902 »Mittelstraße«), nimmt die nach Südwesten führende Sattelhofstraße (1899–1928 »Schulstraße«) auf und kreuzt einen fünfarmigen Straßenstern, der außerdem von der Hans-Driesch-Straße (hier ursprünglich Teil der »Leipziger Straße«, 1906–1928 »Rathausstraße«, 1928–1934 wieder Teil der »Leipziger Straße«, 1934–1947 »Graf-Spee-Straße«) gekreuzt wird und wo die nach Westen führende Rückmarsdorfer Straße (bis 1928 »Schönauer Straße«) beginnt. Von diesem Straßenstern führt die Straße weiter in nordwestliche Richtung. In einer gemeinsamen Kreuzung nimmt sie die von Ost-Südosten kommende William-Zipperer-Straße (hier ursprünglich »Kirchstraße«, 1935–1945 »Theodor-Fritsch-Straße«, 19.05.–31.07.1945 »Carl-Goerdeler-Straße«) und die nach West-Nordwesten führende Bischofstraße (bis 1928 »Weststraße«) auf.
Dieser innere Leutzscher Abschnitt hieß zunächst Hauptstraße (Hauptſtraße).
Im weiteren Verlauf nach Nordwesten nimmt die heutige Georg-Schwarz-Straße die von Osten kommende Straße Pfingstweide (1915–1928 »Bülowstraße«), die nach Süden führenden Brehmestraße (1901–1928 »Karlstraße«) und Schwylststraße und die nach Osten führende Blüthnerstraße (1903–1928 »Carolastraße«, 1928–2001 »Bienitzstraße«), die nach Südwesten führende Franz-Flemming-Straße (bis 1904 »Flemmingstraße«) und die nach Osten führenden Karl-Schurz-Straße (1904–1947 »König-Georg-Straße«) und Philipp-Reis-Straße auf. Auf zwei unmittelbar hintereinander liegenden Brücken überquert sie zunächst die Zeitzer Eisenbahn, nimmt die von Westen kommende Ludwig-Hupfeld-Straße (1911–1965 »Ludwig-Hupfeld-Straße«, 1965–1991 »Rudolf-Hartig-Straße«, 1992–1995 »Hupfeldstraße«) auf und überquert dann die Thüringer Eisenbahn. Noch vor den Einmündungen der von Westen kommenden Heinrich-Heine-Straße und der nach Osten führenden Straße Am Ritterschlösschen grenzt die Straße an die Gemarkung und den Ortsteil Böhlitz-Ehrenberg, wo sie nahtlos in die dortige Leipziger Straße (zwischenzeitlich »Adolf-Hitler-Straße«, »Karl-Marx-Straße«) übergeht.
Dieser äußere Leutzscher Abschnitt der Straße hieß zunächst Barnecker Straße (Barnecker Straße). Er war als Richtungsstraße nach dem Gut Barneck benannt, zu dem sie führte.
Nach der Eingemeindung der Gemeinde Leutzsch in die Stadt Leipzig zum 1. Januar 1922 gab es die Straßennamen »Hauptstraße« und »Barnecker Straße« mehrfach, so dass Umbenennungen erforderlich wurden. Am 31. Juli 1925 wurde beschlossen, die Leutzscher Hauptstraße mit Wirkung zum 1. Januar 1926 in Friedrich-Ebert-Straße (Friedrich-Ebert-Straße) umzubenennen. Damit wurde an den Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871–1925) erinnert, der am 28. Februar 1925 in Berlin gestorben war. – Die Barnecker Straße in Leutzsch konnte ihren Namen als tatsächliche Richtungsstraße behalten; die Doppelung wurde aufgelöst, indem die Barnecker Straße in Lindenau am 8. Januar 1926 in »Saarländer Straße« umbenannt wurde.
Am 27. Januar 1899 wurde die Leutzscher Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die (aus der Merseburger Straße kommend) den Südteil der Straße bis zur Kreuzung mit der heutigen Hans-Driesch-Straße befährt und dort seit 14. April 1899 nach Westen einbiegt. Entlang der Leutzscher Straßenbahntrasse befinden sich in der Georg-Schwarz-Straße heute folgende Haltestellen: »Georg-Schwarz-/Merseburger Straße« (Nr. 0309 [landwärts] und 0310 [stadtwärts]), »Wielandstraße« (Nr. 0311), »Diakonissenhaus« (Nr. 0312) und »Rathaus Leutzsch« (Nr. 0313).
Am 17. Mai 1907 wurde die Gundorfer Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die an der Kreuzung mit der Hans-Driesch-Straße (damals Rathausstraße) beginnt und den gesamten Nordteil der Straße befährt. Entlang der Gundorfer Straßenbahntrasse befinden sich in der Georg-Schwarz-Straße heute die folgenden Haltestellen: »Blüthnerstraße« (Nr. 0314), »Philipp-Reis-Straße« (Nr. 0325) und »Georg-Schwarz-/Ludwig-Hupfeld-Straße (Nr. 0027).
Von Anfang 1908 bis August 1913 wurde im Gebäude mit der heutigen Hausnummer 84 (Leutzsch) ein Kino betrieben, das zunächst »Apollo-Kinematograph«, seit Juli 1909 aber »Volks-Theater« hieß.
Am 03.07.1910 wurde im Gebäude mit der heutigen Hausnummer 11 (Lindenau) ein Kino eröffnet, das zunächst »Scherffs Bioscop-Theater«, 1913–1918 »Scherffs Lichtspielhaus«, 1918/1919 »Lindenauer Lichtspiele« und dann bis zur Schließung am 31.12.1963 »Central-Lichtspiele« hieß.
Am 25.12.1919 wurde im Gebäude mit der heutigen Hausnummer 31 (Lindenau) das Kino »Film-Palast« eröffnet, das noch bis Anfang der 1970er Jahre spielte.
Im Jahr 1928 wurde an der Nordostseite der Friedrich-Ebert-Straße zwischen der Philipp-Reis-Straße und der Trasse der Zeitzer Eisenbahn die Gleisschleife »Philipp-Reis-Straße« erbaut, die als zweite Leutzscher Endstelle diente.
Der heutige Straßenzug entstand im Nationalsozialismus. Am 29. April 1933 wurde beschlossen, zum 24. Mai 1933 die Gundorfer Straße in Lindenau, die Friedrich-Ebert-Straße und die Barnecker Straße in Leutzsch zu einer Straße zusammenzuziehen und gemeinsam in Schlageterstraße (Schlageterſtraße) umzubenennen (nach dem Offizier und Freikorps-Kämpfer Albert Schlageter, 1894–1923, einem Märtyrer der NS-Propaganda). Dabei musste die Nummerierung in Leutzsch geändert werden.
Am 19. Mai 1945 wurde unter US-amerikanischer Besatzung der Straßenname »Schlageterstraße« aufgehoben und der gesamte Straßenzug in Gundorfer Straße umbenannt, wobei dies nur für den Lindenauer Teil eine Rückbenennung war. Am 1. August 1945 wurde die gesamte Gundorfer Straße unter sowjetischer Besatzung mit sofortiger Wirkung in Georg-Schwarz-Straße (Georg-Schwarz-Straße) umbenannt. Damit wird nun an den Antifaschisten Georg Schwarz (1896–1945) erinnert, der im Haus Nr. 24 gewohnt hatte.
Im Jahr 1981 wurde eine doppelgleisige Verbindungskurve von der Leutzscher Straßenbahntrasse (Hans-Driesch-Straße) in die Gundorfer Straßenbahntrasse (nördliche Georg-Schwarz-Straße) eingebaut, so dass Fahrten zwischen Bahnhof Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg (und zurück) möglich wurden.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße auf die beiden Ortsteile Altlindenau (Hausnummern 1 bis 57 und 2 bis 68) und Leutzsch (Hausnummern 59 bis 217 und 70 bis 224) verteilt, wobei die Zuordnung im Grenzbereich nicht den Stadtteilen entspricht (Nr. 55, 57, 66 und 68 liegen im Ortsteil Altlindenau, obwohl sie zum Stadtteil Leutzsch gehören).
Seit dem 1. Juli 1993 gehört der südöstliche Abschnitt der Straße (Hausnummern 1 bis 49 und 2 bis 68) zum Postleitbezirk 04177, der nordwestliche Abschnitt (Hausnummern 55 bis 217 und 70 bis 224) zum Postleitbezirk 04179. Diese Postgrenze folgt weder den Stadtteilen, noch den Ortsteilen. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordöstlichen Straßenseite.