Pörstener Eisenbahn

Die Pörstener Eisenbahn (Pörſtener Eiſenbahn)? war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke südwestlich von Leipzig. Sie verband den Bahnhof Leipzig-Plagwitz (abzweigend von der Zeitzer Eisenbahn) mit Lützen (seit 1815 beim Königreich Preußen) sowie Pörsten und wurde von 1897 bis 1998 betrieben.


Verlauf in Leipzig

Verlauf

Die Strecke begann am Bahnhof Leipzig-Plagwitz (Gemarkung Plagwitz) und führte zunächst westlich parallel der Gleisanlagen der Zeitzer Eisenbahn nach Süden. Noch auf dem Bahnhofsgelände wechselte die Trasse in die Gemarkung Klein­zscho­cher. Unter der Eisenbahnbrücke der Industrie- und Hafenbahn zweigte die Strecke in einem engen Bogen nach Westen ab, wo sie bald (am Kilometerstein 2,0) in die Gemarkung Groß­zscho­cher wechselte. Auf einem niveau­gleichen Bahnübergang kreuzte sie die Schönauer Straße. Von hier ab führte die Trasse geradlinig und südlich parallel zum Lausner Weg in westliche Richtung, wobei sie niveau­gleich die Neubauernstraße kreuzte. Kurz nach dem Kilometerstein 4,0 trat die Strecke in die Gemarkung Lausen. Hier wendete sie sich zunächst in einem flachen Bogen nach Südwesten, kreuzte am Kilometerstein 5,0 niveau­gleich die Thomas-Müntzer-Straße, bog dann aber wieder nach Westen. Südöstlich des alten Ortskerns von Lausen befindet sich zwischen den Kilometern 5,2 und 5,8 der Bahnhof Lausen. Nach der niveau­gleichen Querung der Lausener Straße (ursprünglich: »Albersdorfer Straße«) wendete sich die Trasse in einem engen Bogen wieder nach Südwesten; hier zweigte (in einem engen Bogen nach Nordwesten führend) rechts auch die Mark­ran­städter Eisenbahn ab. Nach wenigen Metern überquerte die hier ein Stück östlich parallel zum Zschampert verlaufende Strecke die Gemarkungsgrenze zu Göhrenz (Stadtgrenze zu Markranstädt) und verließ damit das heutige Territorium der Stadt Leipzig.

Geschichte

Am 1. September 1897 eröffneten die Preußisch-Hessischen Staats-Eisenbahnen die 17,3 Kilometer lange Eisenbahnstrecke von Leipzig-Plagwitz nach Lützen.

Am 19. Januar 1898 wurde die Strecke nach Pörsten (Rippachtal) verlängert. Nunmehr 23,6 Kilometer lang befanden sich an der Strecke zwei Bahnhöfe (Lausen und Lützen), drei Haltestellen (Göhrenz-Albersdorf, Schkölen-Räpitz und Meuchen) sowie zwei Haltepunkte (Seebenisch [ab 1952: »Kulkwitz-Süd«] und Röcken).

Am 1. April 1920 ging die Pörstener Eisenbahnstrecke mit den Preußischen Staatseisenbahnen in der Reichsbahn auf.

Ab dem 30. August 1924 wurde die Strecke von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft betrieben.

Am 22. Mai 1977 wurde der Haltepunkt Leipzig-Südwest und am 27. September 1983 der Haltepunkt Leipzig-Schönauer Straße eröffnet.

Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn AG am 24. Mai 1998 wurde die Pörstener Eisenbahn nach über 100jährigen Betrieb stillgelegt.

Im Jahr 2004 wurden die Gleisanlagen auf Leipziger Gebiet demontiert, der Bahndamm blieb dabei erhalten. Der ursprüngliche Plan, auf dem Damm einen Radwanderweg in Richtung Lützen anzulegen, wurde auf Leipziger Gebiet nicht realisiert.

Impressum | Inhalt | Vorwort | Chronik | Register