Siegfried Leberecht Crusius (Siegfried Leberecht Cruſius)? war Buchhändler und Verleger in Leipzig.
Crusius wurde am 16. Juni 1738 als Sohn eines Pfarrers in Langenhessen bei Zwickau geboren. Er hatte zwei Brüder: Gottlieb L. Crusius (1730–1804) und Carl L. Crusius (1740–1779), die beide Kupferstecher wurden.
Nach einem 1757 begonnenen, dann aber abgebrochenen Studium an der Universität Leipzig kaufte er im Jahr 1765 die Teubnersche Buchhandlung. Er verlegte unter anderem Werke von L. Bechstein (1801–1860), S. Hahnemann (1755–1843), C. G. Salzmann (1744–1811), F. Schiller (1759–1805, die »Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung«) und D. G. M. Schreber (1808–1861). Ein Teil der Kupferstiche der von ihm verlegten Bücher wurde von seinen Brüdern gestochen.
Crusius gilt als der erste deutsche Verleger von Kinder- und Jugendzeitschriften. So verlegte er unter anderem von 1772 bis 1774 das »Leipziger Wochenblatt für Kinder« von J. C. Adelung (1732–1806) und von 1775-1792 den »Kinderfreund« bzw. »Briefwechsel der Familie des Kinderfreundes« von C. F. Weiße (1726–1804). Auch ein Großteil der reformpädagogischen Schriften des Dessauer Philanthropen J. B. Basedow (1724–1790) wurde von Crusius in Leipzig verlegt.
Zu den bedeutendsten Lehrlingen Crusius' zählt G. J. Göschen (1752–1828), der ab 1768 im Verlag lernte.
Nachdem er im Jahr 1805 das Rittergut Sahlis erbte, überließ er 1808 die Buchhandlung seinem Mitarbeiter F. C. Vogel (1776–1842) und widmete sich ausschließlich der Landwirtschaft. Im Jahr 1810 kaufte er noch das Rittergut Rüdigsdorf.
Siegfried Leberecht Crusius starb am 1. Oktober 1824 im Alter von 86 Jahren in Leipzig.
Im Jahr 1894 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Reudnitz nach Siegfried Leberecht Crusius benannt (Crusiusstraße).