Christian Felix Weiße war Schriftsteller in Leipzig.
Weiße begann im Sommersemester 1745 ein Philologie- und Theologiestudium an der Universität Leipzig, das er im Jahr 1750 abschloss. Während des Studiums befreundete er sich mit G. E. Lessing (1729–1781), der von 1746 bis 1748 ebenfalls in Leipzig studierte. Beide schrieben als Studenten Theaterstücke für die Schauspieltruppe der Neuberin.
Ab 1750 schrieb Weiße für die Kochsche Theatertruppe in Leipzig. Er verfasste sieben Librettos für deutsche Singspiele, die dann größtenteils von J. A. Hiller (1728–1804) vertont wurden (u.a. »Der Teufel ist los«, 1752; »Die Liebe auf dem Lande«, 1768). Damit gilt er als Wegbereiter deutschsprachiger Werke auf den bis dahin fast ausschließlich von italienischen Barockopern geprägten deutschen Bühnen.
Im Jahr 1759 machte Weiße während eines Aufenthaltes4) in Paris u.a. die Bekanntschaft mit J.-J. Rousseau (1712–1778) und Voltaire (F. M. Arouet, 1694–1778).
Ab 1761 verdiente Weiße seinen Lebensunterhalt als Kreissteuereinnehmer und Hauslehrer. Seit 1765 war er Redakteur der »Allgemeinen deutschen Bibliothek«.
Im Jahr 1763 heiratete er Christiana geborene Platner5), mit der er fünf Kinder hatte (Christiana Henriette, Christian Ernst, Christian August, Carolina Sophia und Juliana Dorothea).
Weiße schrieb »Kleine Lieder für Kinder« (2 Bände, 1766–1768) sowie »Kleine lyrische Gedichte« (3 Bände, 1772), von denen vier durch W. A. Mozart (1756–1791) vertont wurden.
Als Dramatiker verfasste er mehrere erfolgreiche Lustspiele (insgesamt 16, u.a. »Die Freundschaft auf der Probe«, 1768; »Lustspiele«, 3 Bände, 1783) und Tragödien (insgesamt 10, u.a. »Die Befreyung von Theben«, 1764; »Trauerspiele«, 5 Bände, 1776–1780). Außerdem schrieb er Jugend- und Sachbücher (u.a. »Neues ABC-Buch«, 1772).
Weiße wirkte von 1757 bis 1765 als Herausgeber der »Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste« (12 Bände) sowie seit 1765 als Herausgeber der »Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste« (72 Bände; bis 1806).
Die 1775 bis 1784 von Weiße herausgegebene und bei S. L. Crusius (1738–1824) in Leipzig verlegte pädagogische Wochenzeitschrift »Der Kinderfreund« (24 Bände) gilt als Wegbereiter der deutschen Kinderliteratur. Später setzte er sie mit dem »Briefwechsel der Familie des Kinderfreundes« fort.
Im Jahr 1790 erbte er das Rittergut Stötteritz (unteren Teils) und ließ sich hier nieder.
Christian Felix Weiße starb am 16.12.1804 im Alter von 78 Jahren in Stötteritz. Er wurde auf dem (Alten) Johannisfriedhof begraben (IV. Abteilung, vor der Nordmauer). Sein kubischer, weißer Grabstein wurde zwar einige Meter versetzt, ist aber noch erhalten.
Beginnend am 22.02.1806 versteigerte der Leipziger Auktionator A. Weigel (1773–1846) die Privatbibliothek Weißes. Der gedruckte 569seitige Katalog umfasste insgesamt 9944 Nummern.
Ein im Jahr 1769 im Auftrag des Leipziger Buchhändlers P. E. Reich (1717–1787) entstandenes Porträt Weißes (Ölgemälde auf Leinwand) des Malers A. Graff (1736–1813) befindet sich seit 1809 im Besitz der Universität Leipzig.
Im Jahr 1899 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Stötteritz nach Weiße benannt (»Christian-Weiße-Straße«, seit 1913: Weißestraße), seit 1913 trägt auch ein Stötteritzer Platz seinen Namen (Weißeplatz).