Die Bernhard-Göring-Straße (amtlicher Straßenschlüssel 04050) ist eine Haupterschließungsstraße im Leipziger Süden (Ortsteile Zentrum-Süd [Hausnummern 19–67 und 8–50], Südvorstadt [Hausnummern 71–123 und 66–118] sowie Connewitz [Hausnummern 125–163 und 130–164], Gemarkungen Leipzig und Connewitz).
Die 2 389 Meter lange Straße beginnt an der Riemannstraße (ursprünglich »Albertstraße«, Ortsteil Zentrum-Süd, Gemarkung Leipzig), nimmt die von Westen kommende Schletterstraße auf, kreuzt die Hohe Straße, die Paul-Gruner-Straße (ursprünglich »Sidonienstraße«), die Shakespearestraße (ursprünglich »Sophienstraße«) und die Körnerstraße. Entlang der Körnerstraße verläuft die Grenze zum Ortsteil Südvorstadt.
Im weiteren geradlinigen Verlauf nach Süden kreuzt die Bernhard-Göring-Straße die Schenkendorfstraße, bildet den Westrand des Albrecht-Dürer-Platzes, kreuzt die Arndtstraße, die Alfred-Kästner-Straße (ursprünglich »Moltkestraße«), die Kurt-Eisner-Straße (ursprünglich »Kronprinzstraße«), die Scharnhorststraße, die Hardenbergstraße und die Steinstraße, bildet den Westrand des Steinplatzes, kreuzt die Fichtestraße, die Kantstraße und die Richard-Lehmann-Straße (ursprünglich »Kaiserin-Augusta-Straße«). Hier wechselt sie in die Gemarkung und den Ortsteil Connewitz.
Im relativ kurzen Connewitzer Abschnitt nimmte die Bernhard-Göring-Straße die von Westen kommende Eichendorffstraße auf, kreuzt die Gustav-Freytag-Straße, die Scheffelstraße, die Arno-Nitzsche-Straße (ursprünglich »Waisenhausstraße«) sowie die Wiedebachstraße und mündet schließlich in die Bornaische Straße. Der Abschnitt zwischen Arno-Nitzsche- und Wiedebachstraße bildet den Westrand des Wiedebachplatzes, im Abschnitt zwischen Wiedebach- und Bornaischer Straße befinden sich Straßenbahngleise, die ein Abbiegen aus der Bornaischen in die Wiedebachstraße erlauben, zur Zeit aber nicht planmäßig im Linienverkehr genutzt werden.
Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört der im Ortsteil Zentrum-Süd liegende Straßenabschnitt zum Postleitbezirk 04107, der im Ortsteil Südvorstadt liegende Teil zum Postleitbezirk 04275 und der im Ortsteil Connewitz liegende Straßenabschnitt zum Postleitbezirk 04277.
Die Straße wurde – im Norden beginnend – in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Leipziger Südvorstadt angelegt. Im Jahr 1843 erhielt sie den Namen Elisenstraße (Eliſenſtraße?). Sie war nach der Prinzessin von Sachsen1) Elisabeth (1830–1912) benannt.
Ende 1896 nahm die (rote) Leipziger Elektrische Straßenbahn in Konkurrenz zu den parallel verlaufenden Strecken der Leipziger Pferde-Eisenbahn die eine neue Straßenbahntrasse in Betrieb, die von Norden kommend, zunächst bis in Höhe Arndtstraße führte. Am 10. September 1900 wurde die Strecke, auf der die von Mockau kommende Linie 1 verkehrte, bis zur Scharnhorststraße verlängert. Ab 12. Juni 1902 wurde auf der Elisenstraße zur Verstärkung zusätzlich die von der Riebeckstraße kommende Linie 7 eingesetzt. Am 15. Dezember 1906 wurde auch der Abschnitt bis zur Waisenhausstraße in Betrieb genommen, wobei die Bahnen von Norden kommend nach Westen abbogen, wo sich die Endstelle »Connewitzer Kreuz« befand.
Nach der Fusion der beiden Straßenbahnunternehmen zum 1. Januar 1917 wurde der Straßenbahnbetrieb in der Elisenstraße am 10. Juni 1920 eingestellt.
Am 11. Oktober 1950 wurde beschlossen2), die Elisenstraße mit Wirkung zum 1. November 1950 in Bernhard-Göring-Straße umzubenennen (nach dem Gewerkschaftsfunktionär Bernhard Göring, 1897–1949).
Seit dem 1. April 1995 gehört der nördlich der Kurt-Eisner-Straße gelegene Abschnitt der Straße zum Sanierungsgebiet Innerer Süden.
Seit dem 18. Juni 2003 liegt der zwischen Kurt-Eisner- und Richard-Lehmann-Straße gelegene Abschnitt der Straße (Hausnummern 80–118 sowie 93–123) im Erhaltungsgebiet »Äußere Südvorstadt«.