Plagwitzer Straße

Die Plagwitzer Straße (Plagwitzer Straße)? war der westlich der Friedrich-Ebert-Straße liegende Teil der heutigen Käthe-Kollwitz-Straße. Sie umfasste das gesamte Flurstück 4223 der Gemarkung Leipzig und war ca. 1 170 Meter lang. Als wichtige Verbindungsstraße zwischen der Leipziger Altstadt und den westlichen Vororten, vor allem der Gemeinde Plagwitz, bildete sie zugleich die nördliche Erschließungsstraße der Äußeren Westvorstadt Leipzigs (»Bachstraßenviertel«).

Die Plagwitzer Straße begann an der Weststraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) und führte geradlinig im Verlauf der heutigen Käthe-Kollwitz-Straße in südwestliche Richtung. Dabei nahm sie die von Südosten kommende Wiesenstraße (heute: Gustav-Mahler-Straße) auf, kreuzte die Schreberstraße, nahm die von Südosten kommenden Hillerstraße und Hauptmannstraße auf, kreuzte die Marschnerstraße, nahm die von Südosten kommende Davidstraße auf, kreuzte die Moschelesstraße und nahm die von Südosten kommende Bismarckstraße (heute Ferdinand-Lassalle-Straße) auf. Auf der Pleißenflutbrücke (heute: Klingerbrücke) überquerte sie das Pleißenflutbett (seit 1928 »Elsterflutbett«), nahm dann den von Süden kommenden Nonnenweg (heute Klingerweg) auf und endete an der Plagwitzer Brücke über die Weiße Elster. Am westlichen Brückenlager befindet sich die Gemarkungsgrenze zu Plagwitz, die bis 1891 zugleich Stadtgrenze war. Hier beginnen die Karl-Heine-Straße (ursprünglich: »Leipziger Allee«, dann »Leipziger Straße«; seit 1888 Carl-Heine-Straße, sie führt geradlinig nach Westen) und die Nonnenstraße, die die südwestliche Richtung der Plagwitzer Straße aufnimmt und quasi deren geradlinige Verlängerung darstellt, obwohl die Plagwitzer Brücke in Richtung Karl-Heine-Straße führt.

Die Straße wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf sumpfigen, zum Teil aufgeschüttetem Gelände (im Osten die Martorffer Wiese, im Westen die Seichwiese bzw. Heilige Wiese) angelegt und erhielt am 14. März 1860 mit Wirkung zum Folgetag den Namen Plagwitzer Straße (nach der Gemeinde Plagwitz, zu der sie führt).

Seit dem Jahr 1872 verkehrt die Plagwitzer Straßenbahntrasse entlang der gesamten Plagwitzer Straße.

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurden einige repräsentative Villen in der Plagwitzer Straße errichtet, u.a. die Villa Plagwitzer Straße 30 (heute: Käthe-Kollwitz-Straße 64) für die Verleger E. Baedeker (1878–1948) und Dr. D. Baedeker sowie die Villa Plagwitzer Straße 55 (heute: Käthe-Kollwitz-Straße 115) für den Verleger Herrmann Meyer (1826–1909).

Am 29. April 1933 wurde die Plagwitzer Straße mit Wirkung zum 25. Mai 1933 in Helfferichstraße (Helfferich­ſtraße) umbenannt. Damit wurde der DNVP-Politiker Karl Helfferich (1872–1924) geehrt.

Am 17. August 1945 wurde die Helfferichstraße mit Wirkung zum 25. August 1945 in Käthe-Kollwitz-Straße (Käthe-Kollwitz-Straße) umbenannt. Damit wird nun die Malerin und Graphikerin Käthe Kollwitz (1867–1945) geehrt.

Am 16. November 1962 wurde die westlich der Friedrich-Ebert-Straße auf Höhe Käthe-Kollwitz-Straße verschwenkte Richard-Lipinski-Straße (ursprünglich Promenadenstraße, 1939–1945 Mackensenstraße) zur Käthe-Koll­witz-Stra­ße gezogen, womit der heutige Straßenzug entstand. Die Grundstücke der ehemaligen Plagwitzer Straße erhielten dabei neue Hausnummern.

Quellen

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