Alfred-Frank-Straße

Die Alfred-Frank-Straße ist eine Anlieger­straße im Leipziger Stadtteil Schleußig. Sie liegt auf dem Flur­stück 68 der Gemarkung Schleußig und hat den amtlichen Straßen­schlüssel 05061.

Verlauf

Die 202 Meter(!) lange Straße beginnt an der Könneritz­straße (1965–1991 »Maurice-Thorez-Straße«) und führt gerad­linig in nordwestliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Brockhaus­straße und mündet schließlich auf die Holbein­straße (ursprünglich »Ring­straße«, 1893–1930 »Seume­straße«, 1930–1950 »Steuben­straße«). Die gerad­zahligen Haus­nummern befinden sich auf der nord­östlichen Straßen­seite.

Geschichte

Die Straße wurde im Heine-/ Hüfferschen Bebauungs­plan für Schleußig von 1876 als »Straße K« projektiert und lag im Baufeld von Dr. Carl Heine (1819–1888), das »Neu­schleußig« genannt wurde. Es wurde um 1890 von der Leipziger Westend-Bau­gesellschaft erschlossen und um 1900 beidseitig bebaut.

Das Stichwort in gebrochener Schrift

Am 13. Juli 1898 wurde beschlossen, der Straße den Namen Quandt­straße zu geben. Dies wurde am 10. No­vem­ber 1898 bekannt gemacht (vgl. Bekannt­machung im Leipziger Tageblatt vom 12.11.1898, Seite 5). Mit der Be­nennung sollte an den Leipziger Kauf­mann Johann Gottlob (II) Quandt (1751–1818) und seinen Sohn, den Kunst­sammler Johann Gottlob (III) von Quandt (1787–1859) er­innert werden. Der Sohn, der 1820 geadelt wurde, war mit dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) be­freundet. Dies trifft auch auf Christian Ludwig Stieglitz (1756–1836) zu, nach dem gleich­zeitig eine Straße in Schleußig benannt wurde.

Porträtfoto
A. Frank1)
Das Stichwort in gebrochener Schrift

Von 1914 bis zu seiner Ver­haftung am 19. Juli 1944 lebte der Maler und Graphiker Alfred Frank (1884–1945) im Haus Quandt­straße 11, an dem eine Gedenk­tafel an­gebracht wurde.

Am 15. August 1946 wurde die Umbenennung der Quandt­straße in Alfred-Frank-Straße bekannt gegeben. Dies war sicher weniger gegen die Familie Quandt gerichtet, sondern vielmehr dem Orts­bezug zu Frank geschuldet. Gleichwohl ist die Erinnerung an die Familie Quandt seitdem aus dem Leipziger Stadtbild verschwunden.

Mit dieser Umbenennung wurde die Alfred-Frank-Straße zur Wanderstraße:

Achtung! Unmittelbar zuvor, vom 1. August 1945 bis zum 14. August 1946, trug die heutige Tresckow­straße im Stadt­teil Gohlis den Namen »Alfred-Frank-Straße«.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße auf die Statistischen Bezirke 500 (Haus­nummern 2–14) und 501 (Haus­nummern 1–15) im Ortsteil Schleußig verteilt.

Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229 Leipzig (vorher seit 1926 Leipzig W31, seit 1965 7031 Leipzig).

Seit dem 5. April 1994 gehören alle Grund­stücke der Straße zum Erhaltungs­gebiet Schleußig.

Literatur

 1) Abbildung aus: Museum für Geschichte der Stadt Leipzig (Hrsg.): Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Leipzig 1975. ohne Ort, ohne Jahr. S. 90
ImpressumVorwortChronikRegister