Alfred Frank war Maler und Graphiker sowie Antifaschist in Leipzig.
Er erlernte zunächst den Beruf eines Lithographen und absolvierte dann eine Studienreise durch Frankreich und Italien. Im Jahr 1906 begann er ein Studium an der Leipziger Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe. Er wurde Mitglied der SPD und der Gewerkschaft. Im Jahr 1914 zog er in das Haus Quandtstraße 11 (heute Alfred-Frank-Straße).
Im Jahr 1920 wurde A. Frank Mitglied der KPD, in der er mit der Spartakusgruppe zusammenarbeitete.
Frank trat der »Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands« (»Asso«) bei, deren bedeutendster Leipziger Vertreter er wurde. Neben Landschaften und Porträts schuf er auch Plakate, illustrierte Betriebszeitungen und arbeitete als Zeichner für die Sächsische Arbeiter-Zeitung.
Seit 1927 war Frank Lehrer an der Marxistischen Arbeiterschule.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Frank bis zum Herbst 1933 in »Schutzhaft« genommen. Im Jahr 1934 wurde er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Seit 1936 gehörte er zu einem antifaschistischen Kreis von Intellektuellen, zu dem u.a. auch Margarete Blank (1901–1945), Wolfgang Heinze (1911–1945) und Dr. Georg Sacke (1902–1945) gehörten, und der sich später an die Widerstandsgruppe um Georg Schumann (1886–1945), Otto Engert (1895–1945) und Kurt Kresse (1904–1945) anschloss.
Eine im Zweiten Weltkrieg von Frank angefertige Lenin-Büste überstand (eingemauert im Keller des Wohnhauses) den Krieg und wurde später Teil der Leipziger Lenin-Gedenkstätte.
Am 19. Juli 1944 wurde Frank nach Verrat von der Gestapo verhaftet und am 23. November 1944 vom 2. Senat des Volksgerichtshof in Dresden zum Tode verurteilt.
Am 12. Januar 1945 wurde Alfred Frank im Alter von 60 Jahren in Dresden hingerichtet.
Am 1. August 1945 erhielt die bisherige Trainstraße im Leipziger Stadtteil Gohlis den Namen »Alfred-Frank-Straße«. Am 15. August 1946 wurde die Gohliser Alfred-Frank-Straße in »Fritz-Reuter-Straße« (heute Tresckowstraße) und gleichzeitig die Schleußiger Quandtstraße in »Alfred-Frank-Straße« umbenannt. Am selben Tag erhielt eine bisher namenlose Freifläche im Leipziger Stadtteil Reudnitz den Namen Alfred-Frank-Platz.
Nach A. Frank war von 1960 bis 1992 ein Kulturzentrum (seit 1967 Kulturhaus) in der Gießerstraße 66/68 (Kleinzschocher, Kulturhaus »Alfred Frank«, heute: »Mätzschkers Festsäle«), von 1975 bis 1992 eine Polytechnische Oberschule in der Hannoverschen Straße 2 (Gohlis, Alfred-Frank-Oberschule) und bis 1991 eine Kaserne in Möckern (Alfred-Frank-Kaserne) benannt.
Im Jahr 1978 wurde ein Denkmal zu Ehren A. Franks in der kleinen dreieckigen Grünanlage an der Einmündung der Brockhausstraße auf die Könneritzstraße (damals: »Maurice-Thorez-Straße«) aufgestellt. Nach dreimaligem Vandalismus wurde die Porträtbüste ins Kulturhaus »Alfred Frank« umgesetzt. – Eine Bronzebüste befand sich auch in der Alfred-Frank-Kaserne. Auf dem Hof der 34. Polytechnischen Oberschule »Michail Kalinin« im Schulgebäude Straße der DSF 110 (heute: Delitzscher Straße) wurde ein Gedenkstein errichtet. Eine Gedenktafel befindet sich am Wohnhaus Alfred-Frank-Straße 11 in Schleußig.
Der künstlerische Nachlass A. Franks wird heute vor allem im Leipziger Museum für bildende Künste verwahrt.