Pistorisstraße
Die Pistorisstraße ist eine Anliegerstraße in den Leipziger Stadtteilen Schleußig (Nr. 1–63 und 2–30; 949 Meter(!) lang) und Großzschocher (Nr. 67–71; 285 Meter lang). Sie hat den amtlichen Straßenschlüssel 05108.
Verlauf
Die insgesamt 1 234 Meter lange Straße beginnt an der Rödelstraße und führt in leicht geschwungenem Verlauf in südliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Osten kommenden Erhardstraße und Paußnitzstraße auf, nimmt in einer gemeinsamen Kreuzung die von Westen kommende Calaustraße und die nach Osten führende Tischbeinstraße auf, nimmt die von Westen kommende Haußmannstraße und die nach Osten führenden Hoyerstraße und Agricolastraße auf, kreuzt die Hüfferstraße, nimmt einen heute namenlosen Weg auf, der nach Osten auf die Wilhelm-Wild-Straße führt und ursprünglich zur Straße Am Scheunenteich gehörte, nimmt die von Nordosten kommende Marpergerstraße auf, und kreuzt die Grenze zum Stadtteil Großzschocher, wo sie zum Elsterflutbett führt. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite.
Geschichte
Die Straße wurde im Heine-/ Hüfferschen Bebauungsplan für Schleußig von 1876 als »Straße O« (Buchstabe O wie Offenbach) projektiert und lag Gutsbezirk Schleußig, dem Baufeld von Bernhard Hüffer (1824–1904).
Am 21. November 1896 wurde beschlossen, dem ersten Bauabschnitt zwischen Rödel- und Tischbeinstraße den Namen Pistorisstraße zu geben. Dies wurde am 24. Dezember 1896 bekannt gegeben (vgl. Bekanntmachung im Leipziger Tageblatt vom 29. Dezember 1896, S. 9). Damit wird an den Bürgermeister von Leipzig Professor Dr. Simon Modestinus Pistoris (1516–1565) erinnert, der seit 1556 das Gut Schleußig besaß. In der Folgezeit wurde begonnen, die Straße von Nord nach Süd mit freistehenden Häusern zu bebauen.
Im Jahr 1930 wurde in der Pistorisstraße 6 das Franz-Rendtorff-Haus des Gustav-Adolf-Werkes eröffnet.
Am 3. Juni 1935 wurde beschlossen, den Straßennamen mit Wirkung vom 29. Juni 1935 auf seine heutige Ausdehnung zu erweitern.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die komplette Straße, also auch die Grundstücke in Großzschocher, dem statistischen Bezirk 504 im Ortsteil Schleußig zugeordnet.
Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229 Leipzig (vorher seit 1926 Leipzig W31, seit 1965 7031 Leipzig).
Seit dem 5. April 1994 gehören fast alle Schleußiger Grundstücke der Pistorisstraße (außer Hausnummer 30: die Sportanlage Pistorisstraße) zum Erhaltungsgebiet Schleußig.
Literatur
- Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Verzeichnis Leipziger Straßennamen. PDF, Redaktionsschluss Dezember 2018. Ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung. S. [2109] – Die Ausführungen zum Vorwerk Schleußig betreffen eine Zeit, als es die Pistorisstraße noch nicht gab und haben mit der Straße nichts zu tun. Die konfuse Chronologie kann zudem den falschen Eindruck erwecken, dass die Besucher des »Parks Schleußig« mit Schlittschuh oder Stechkahn anreisten (in Wirklichkeit war es die Straßenbahn).