Oeser, Adam Friedrich
A. F. Oeser1)
Adam Friedrich Oeser war
Maler und Bildhauer in Leipzig.
Nach einer zweijährigen Lehre in Preßburg bei dem Maler
E. F. Kamauf (1696–1749) ging
Oeser im Jahr 1730 nach Wien, wo er bis 1739 an
seiner künstlerischen Ausbildung arbeitete. In den Jahren 1733 bis
1735 studierte er noch einmal in Preßburg bei dem Bildhauer und
Medailleur Georg Raphael Donner (1693–1741).
Im Jahr 1739 verließ Oeser Wien und ging
nach Dresden, wo er bis 1756 als Maler arbeitete.
Am 05.11.1745 heiratete er
Rosine Elisabeth Hohburg, mit der er acht
Kinder hatte, von denen vier bereits als Kind starben. Bekannt wurden
die Töchter Friederike Elisabeth Oeser,
1748–1829, und
Wilhelmine Geyser,
1755–1813, sowie der Sohn
Johann Friedrich Ludwig Oeser
(1751–1791).
Seit 1759 wirkte A. F. Oeser in
Leipzig. Am 06.02.1764 wurde er erster Direktor der neu gegründeten
Leipziger Zeichenakademie; dieses
Amt führte er bis zu seinem Tode. Am 13.02.1764 wurde er zum
kurfürstlichen Hofmaler ernannt.
Zwischen 1765 und 1768 gab Oeser dem Studenten
J. W. Goethe
(1749–1832) Zeichenunterricht.
Von Oeser stammt u.a. die Ausmalung des
Festsaales des
Gohliser Schlösschens und
der Nikolaikirche sowie das
Königsdenkmal.
Im Jahr 1776 wurde A. F. Oeser in die
Leipziger Freimaurer-Loge Balduin
aufgenommen.
Am 18.03.1799 starb A. F. Oeser im
Alter von 82 Jahren in Leipzig.
Am 03.02.1800 wurde ein Teil seines Nachlasses, vor allem Kupferstiche und
Kupferstich-Werke, durch den Leipziger Buchhändler und Auktionator
A. Weigel (1773–1846)
versteigert.
Von 1881 bis 1898 trug die heutige
Bosestraße den Namen
Oesers. Im Jahr 1895 erhielt eine Straße im
Leipziger Stadtteil
Schleußig den
Namen Oeserstraße. Seit dem
September 1999 trägt die
70. Schule (Grundschule) im
Leipziger Stadtteil
Eutritzsch den Namen
»Adam-Friedrich-Oeser-Schule«.
Weblinks
Quellen
- Förster, Otto Werner: Adam Friedrich Oeser (1717-1799) »Stille Größe und edle Einfalt«. -
In: Förster, Otto Werner (Hrsg.): Freimaurer in Leipzig.
TAURUS Verlag, Leipzig 1999. S. 15-21
- Gräfe, Kristina: Adam Friedrich Oeser und die Gründung der Kunstakademie in Leipzig.
– In: Topfstedt, Thomas; Zwahr, Hartmut (Hrsg.): Leipzig um 1800.
Beiträge zur Sozial- und Kulturgeschichte. Beucha: Sax-Verlag, 1998. S. 127-142
- Loh, Gerhard: Bibliographie der Antiquariats-, Auktions- und Kunstkataloge (BAK).
Sonderband 5: Verzeichnis der Kataloge von Buchauktionen und Privatbibliotheken aus dem
deutschsprachigen Raum 1796-1809. Leipzig 2008.
- Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßennamen.
Leipzig: Verlag im Wissenschaftszentrum, 1995. S. 39, 159
1)
Abbildung aus: Zweihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer.
Dritte verbesserte Auflage. Leipzig: Georg Wigand, 1870, S. 89