Oeserstraße
Die Oeserstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Schleußig. Sie liegt auf der Gemarkung Schleußig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 05100.
Verlauf
Die 663 Meter(!) lange Straße beginnt an der Stieglitzstraße (gegenüber der Bethanienkirche) und führt in bogenförmigen Verlauf in westliche Richtung, kreuzt dabei die Rochlitzstraße und die Schnorrstraße, nimmt die nach Süden führende Probsteistraße auf, kreuzt die Könneritzstraße (1965–1991 »Maurice-Thorez-Straße«), nimmt die von Norden kommenden Blümnerstraße und Brockhausstraße auf und mündet schließlich in das Süd-Ende der Holbeinstraße (bis 1930 »Seumestraße«, 1930–1950 »Steubenstraße«). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nördlichen Straßenseite.
Geschichte
Der zwischen Könneritz- und Schnorrstraße gelegene mittlere Teil der Straße wurde im Heine- / Hüfferschen Bebauungsplan für Schleußig von 1876 als »Straße G« projektiert und lag im Baufeld von Bernhard Hüffer (1824–1904). Der zwischen Könneritz- und Holbeinstraße liegende westliche Abschnitt gehörte dagegen zur »Straße A«, der heutigen Holbeinstraße.
Am 30. Januar 1895 wurde beschlossen, der »Straße G« den Namen Oeserstraße zu geben. Damit wird an den Leipziger Maler und Bildhauer Adam Friedrich Oeser (1717–1799) erinnert, der seit 1764 erster Direktor der Kunstakademie war, die noch heute als Hochschule für Graphik und Buchkunst besteht. Die Benennung wurde am 1. März 1895 bekannt gegeben (vgl. Bekanntmachung im Leipziger Tageblatt vom 5. März 1895, Seite [1]). Gleichzeitig erhielt auch die Schnorrstraße ihren Namen nach einem Direktor der Kunstakademie, so dass ein kleiner Themenkreis entstand, der 1912 mit der Tischbeinstraße fortgesetzt wurde.
Die Oeserstraße ist eine »Wanderstraße«:
Schon 1881 erhielt die heutige Bosestraße in der Westvorstadt den Namen »Oeserstraße«.
Am 19. September 1924 wurde beschlossen, mit Wirkung vom 26. September 1924 auch den neu angelegten östlichen Abschnitt in der Kriegersiedlung zwischen Schnorr- und Stieglitzstraße namentlich mit zur Oeserstraße zu ziehen, so dass die heutige Ausdehnung der Straße erreicht war.
Am 21. Mai 1986 wurde in der Oeserstraße 39 das Gemeindezentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (»Mormonen«) eröffnet.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Straße auf die statistischen Bezirke 500, 504, 503 und 502 im Ortsteil Schleußig verteilt.
Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229 Leipzig (vorher seit 1926 Leipzig W31, seit 1965 7031 Leipzig).
Seit dem 5. April 1994 gehören alle Grundstücke der Straße zum Erhaltungsgebiet Schleußig.
Literatur
- Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Verzeichnis Leipziger Straßennamen. PDF, Redaktionsschluss Dezember 2018. Ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung. S. [2000] – Hier wird bei der Benennung 1895 die Schreibweise »Oeserstraße (Öserstraße)« behauptet, wobei sich die geklammerte Falschschreibung in der Bekanntmachung nicht wiederfindet. – Die Oeserstraße in der Westvorstadt wird gar nicht erst erwähnt, da muss man sich wenigstens keine Gedanken machen, ob der Name versehentlich doppelt vergeben wurde oder als abgelegter Name nach Schleußig wanderte.