Lauchstädter Straße

Die Lauchstädter Straße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Plagwitz. Sie liegt auf den Flur­stücken 440 und 443 der Gemarkung Plagwitz und hat den amtlichen Straßenschlüssel 05086.

Die 542 Meter(!) lange Straße beginnt an der Erich-Zeigner-Allee (hier ursprünglich »Canalallee«, später «Canalstraße«, »Elisabethallee«) und führt zunächst geradlinig und kreuzungsfrei in nordwestliche Richtung. Dann kreuzt sie die Zscho­cher­sche Straße (1945–1953 »Carl-Goerdeler-Straße«, 1953–1991 »Philipp-Müller-Straße«) und die hier seit 1897 verkehrende Klein­zscho­cher­sche Straßenbahntrasse, nimmt die von Norden kommende Walter-Heinze-Straße (hier bis 1945 »Ziegelstraße«) auf, kreuzt in einer platzartigen Erweiterung die Merseburger Straße (hier ursprünglich »Turnerstraße«) und wendet sich in eine westlichere Richtung. Schließlich biegt sie in einer engen Kurve nach Norden und mündet auf die Weißenfelser Straße (hier bis 1893 »Bahnhofstraße«). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nördlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229.

Die Straße wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Gemeinde Plagwitz angelegt und erhielt zunächst den Namen Mühl-Straße (Mühl-Straße?, nach der früher auf der Südseite der Straße [ungefähr gegenüber der Einmündung der Ziegelstraße] gelegenen Windmühle).

Im Jahr 1871 begann die Bebauung des Abschnitts der Mühl-Straße zwischen Zschocherscher und Ziegelstraße (Hausnummer 20) mit Fabrikgebäuden der Chromo-Papier und Carton-Fabrik G. Najork.

Das Verzeichnis sämmtlicher Einwohner ... 1880 schreibt noch Mühl-Straße, aber in einem Adressbuch 1885 wird der Straßenname Mühlenstraße (Mühlenſtraße) benutzt. Das unterstellt fälschlich die Existenz mehrerer Mühlen.

Im Jahr 1898 wurde auf dem Grundstück Mühlenstraße 37–41 die Westwache der Leipziger Berufsfeuerwehr in Betrieb genommen.

Da es bei der Eingemeindung von Plagwitz in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1891 den Straßennamen in Leipzig bereits gab und damals Alt-Leipziger Straßen generell geschont wurden, musste die Plagwitzer Mühlenstraße umbenannt werden.

Am 1. April 1908 wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1909 beschlossen, die Plagwitzer Mühlenstraße in Lauchstädter Straße (Lauchſtädter Straße) umzubenennen (nach der preußischen Stadt Lauchstädt, heute Land Sachsen-Anhalt). Der neue Name folgt einem Themenkreis, in dem auch schon die benachbarten Naumburger und Weißenfelser Straße Namen von ursprünglich sächsischen Städten erhielten, die 1815 an Preußen abgetreten werden mussten.

Von 1952 bis Anfang der 1990er Jahre wurde das ehemalige Najork-Gelände vom VEB Damenbekleidungswerk »vestis« genutzt. Nach dem Abbruch wurde hier das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum Elster-Passage errichtet, das am 18. April 1996 eröffnet wurde.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die Lauchstädter Straße dem Orts­teil Plagwitz zugeordnet.

Seit dem 1. April 1995 gehört der Abschnitt der Lauchstädter Straße westlich der Zschocherschen Straße (Hausnummern 20 bis 50 und 17 bis 57) zum Sanierungsgebiet Plagwitz.

Seit dem 10. Dezember 2003 gehört ein Teil der Straße (Haus­nummern 1–15 und 2–16) zum Sanierungs­gebiet Lindenau II.

Quellen

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