Die Rudolph-Sack-Straße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Plagwitz. Sie liegt auf den Flurstücken 436 und 423 der Gemarkung Plagwitz und hat den amtlichen Straßenschlüssel 05082.
Die 266 Meter(!) lange Straße beginnt an der Zschocherschen Straße (1945–1953 »Carl-Goerdeler-Straße«, 1953–1991 »Philipp-Müller-Straße«) und führt geradlinig in ostsüdöstliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Erich-Zeigner-Allee (hier ursprünglich »Canal-Allee«, später »Canalstraße«, »Elisabethallee«) und mündet schließlich auf die Alte Straße. Im südwestlichen Winkel der Kreuzung mit der Erich-Zeigner-Allee befindet sich die evangelisch-lutherische Heilandskirche. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der südlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229.
Die Straße wurde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in der Gemeinde Plagwitz angelegt und erhielt zunächst den Namen Friedrichstraße (Friedrichſtraße,? vermutlich nach einem Grundstückseigentümer oder dessen Angehörigen). Der Name erscheint schon in einem Adressbuch von 1880, wobei die Hausnummern umlaufend vergeben waren. Damals endete die Straße bereits an der Canalstraße; die schmale Verlängerung zur Alten Straße wurde als »Schlippe« bezeichnet (sächsische Bezeichnung für einen kurzen, engen Durchgang; nach dem hochdeutschen [hindurch-] »schlüpfen«).
Eine heute nicht mehr als solche erkennbare Straße führte ab ca. 1890 quer zur Friedrichstraße westlich an der Heilandskirche vorbei auf die Weißenfelser Straße (hier ursprünglich »Schulstraße«), so dass die Kirche an allen vier Seiten von Straßen umgeben war. An dieser Straße befand sich die »Kinderbewahranstalt« des »Frauenhülfsvereins zu Leipzig-Plagwitz«.
Da es bei der Eingemeindung von Plagwitz in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1891 den Straßennamen in der Leipziger Ostvorstadt bereits gab und damals Alt-Leipziger Straßen generell geschont wurden, musste die Plagwitzer Friedrichstraße umbenannt werden.
Am 10. November 1897 erhielt aber erst die bisher namenlose2) quer verlaufende Straße an der Kirche den Namen Fröbelstraße (Fröbelſtraße). Damit wurde der Pädagoge Friedrich Fröbel (1782–1852) geehrt, der als Schöpfer der Kindergärten gilt. Der Beschluss wurde am 30. Dezember 1897 veröffentlicht.
Am 8. November 1904 wurde beschlossen, die Plagwitzer Friedrichstraße wegen Namensgleichheit mit Wirkung vom 1. Januar 1905 mit zur Fröbelstraße zu ziehen. Gleichzeitig wurden alle Hausnummern neu vergeben, wobei auch die bisher zur Zschocherschen Straße gezählten Eckhäuser mit einbezogen wurden.
Erstmals im Leipziger Adreßbuch 1916 wird die bisherige »Schlippe« als Teil der Fröbelstraße gezeigt.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Fröbelstraße dem statistischen Bezirk 510 im Ortsteil Plagwitz zugeordnet.
Nach der Eingemeindung von Wiederitzsch in die Stadt Leipzig zum 1. Januar 1999 gab es auch den Straßennamen »Fröbelstraße« doppelt.
Am 6. Dezember 2000 wurde beschlossen, die Fröbelstraße in Plagwitz mit Wirkung zum 1. April 2001 in Rudolph-Sack-Straße (Rudolph-Sack-Straße) umzubenennen. Damit wird nun an den Plagwitzer Landmaschinenfabrikanten Rudolph Sack (1824–1900) erinnert.
Seit dem 10. Dezember 2003 gehört ein Teil der Straße (Hausnummern 1–13 und 2–14) zum Sanierungsgebiet Lindenau II.
Seit dem 5. Juli 2020 gehören alle Grundstücke der Rudolph-Sack-Straße zum Sozialen Erhaltungsgebiet Lindenau.