Die »via imperii« war im Mittelalter eine der wichtigsten Handels- und Heerstraßen des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Sie kam, im Wesentlichen in Nord-Süd-Richtung verlaufend, aus Italien, überquerte den Brennerpass und führte über Regensburg, Nürnberg, Hof, Plauen, Zwickau, Altenburg und Borna nach Leipzig. Hier kreuzte sie die in Ost-West-Richtung verlaufende via regia und führte weiter über Landsberg, Magdeburg und Lüneburg nach Hamburg und Lübeck.
Auf dem heutigen Leipziger Stadtgebiet führte die via imperii auf der Ostseite der Elster-Pleißen-Aue entlang der Alten Bornaischen Landstraße durch die Dörfer Dölitz, Lößnig und Connewitz. Von hier führte sie entlang der heutigen Kochstraße zum Südplatz, weiter entlang der heutigen Karl-Liebknecht-Straße (hier ursprünglich: »Zeitzer Straße«, später: »Adolf-Hitler-Straße«, »Südstraße«), dem Peterssteinweg und dem Westrand des Wilhelm-Leuschner-Platzes (ursprünglich: »Esplanade«, später: »Königsplatz«) zum Peterstor.
In der Leipziger Altstadt verlief die via imperii zunächst entlang der Petersstraße zum Markt, weiter entlang der Hainstraße zum ersten, slawischen Markt auf dem Richard-Wagner-Platz, kreuzte dort am Brühl die via regia, und führte weiter am östlichen Ufer der Parthe und Elster nah des Vorwerks Pfaffendorf nach Norden. Später wurde sie etwas nach Osten verschwenkt und verlief seitdem entlang des Neumarkts, kreuzte auf der Grimmaischen Straße die via regia und führte weiter entlang der Reichsstraße sowie der Hallische Gasse (heute Am Hallischen Tor) zum Hallischen Tor.
Von hier führte die via imperii entlang der Gerbergasse (heute: Gerberstraße) und Eutritzscher Straße nach Norden.