Tröndlinring

Der Tröndlinring (Tröndlinring)? ist eine Hauptverkehrsstraße in der Leipziger Nordvorstadt, die den nörd­lichen Ab­schnitt des Leipziger Innen­stadt­rings bildet und Teil der Bundesstraße 87 ist. Sie liegt auf der Gemarkung Leipzig und hat den amtlichen Straßenschlüssel 01001.

Die 406 Meter(!) lange Straße beginnt als west­liche Ver­längerung des Willy-Brandt-Platzes in Höhe der von Norden kommenden Gerber­straße und der von Süden kommenden Straße Am Hallischen Tor und führt gerad­linig in westliche Richtung, nimmt dabei die von Norden kommenden Nord­straße und Löhr­straße (1934–1945 »Walter-Blümel-Straße«) auf und geht in Höhe des von Westen kommenden Ran­städter Stein­wegs (1951–1956 »Straße der III. Welt­fest­spiele«, 1956–1991 »Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee«, 1992–2006 »Jahn­allee«) und der nach Norden führenden Pfaffen­dorfer Straße (1951–1991 »Dr.-Kurt-Fischer-Straße«) in den nach Süden abbiegenden Goerdeler­ring (bis 1945 »Fleischer­platz«, 1945–1991 »Friedrich-Engels-Platz«) über. Die beiden je dreispurigen Richtungs­fahr­bahnen werden durch den Gleis­körper der Straßen­bahn getrennt. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Post­leit­bezirk 04105.

Die Südseite des Tröndlin­ringes ist unbebaut, hier befindet sich eine schmale Grün­anlage, die den Ring von der südlich parallel verlaufenden Richard-Wagner-Straße trennt. Deshalb sind die Gebäude auf der Nord­seite des Tröndlin­ringes durch­laufend nummeriert (an der Gerber­straße beginnend). Die Nord­seite wird von der Reformierten Kirche (Nr. 7) mit dem benachbarten Prediger­haus dominiert.

Ursprünglich befand sich ungefähr an Stelle des Tröndlin­ringes der Fluss­lauf der Alten Parthe, die in der ersten Hälfte des 10. Jahr­hunderts nach Norden ver­schwenkt wurde. Das alte Fluss­bett wurde in den Stadt­graben vor dem Hallischen Zwinger ein­bezogen. Nach der Schleifung der Befestigungs­anlagen wurde im Jahr 1766 auf den Fundamenten der Ran­städter Bastei das (Alte) Theater erbaut, das in die Grün­anlagen der die ganze Stadt um­schließenden »Promenade« eingebettet war. Zwischen dem Park an der Nord­seite des Alten Theaters und dem Grund­stück von Löhrs Garten entstand ein Platz, der am 22. Oktober 1839 den Namen Am Löhrschen Platze (Am Löhrſchen Platze) erhielt. Dies wurde später auf Löhrs Platz (Löhrs Platz) verkürzt. Von Süden kommend mündete (am Ort des ehemaligen Hallischen Pförtchens, ungefähr gegenüber der Nord­straße) die Plauensche Straße auf Löhrs Platz.

Am 6. November 1903 wurde vor dem Haus Löhrs Platz 5 (jetzt Tröndlin­ring 9) der Villersbrunnen enthüllt.

Am 20. Juni 1908 wurde beschlossen, Löhrs Platz mit Wirkung vom 1. Januar 1909 in Tröndlin­ring um­zubenennen. Damit wurde der kurz zuvor verstorbene Ober­bürger­meister von Leipzig Dr. Bruno Tröndlin (1835–1908) geehrt.

Im Sommer 1964 wurde der Tröndlin­ring wesentlich ver­breitert, seine Ein­mündung in den Friedrich-Engels-Platz und die Verkehrs­führung verändert: die Umfahrung des kriegs­zerstörten Alten Theaters im Norden (Tröndlin­ring) und Süden (Richard-Wagner-Platz / Brühl) wurde durch eine direkte Kreuzung des Ost-West-Straßen­zuges Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee / Tröndlin­ring mit dem Nord-Süd-Straßen­zug Dr.-Kurt-Fischer-Straße / Friedrich-Engels-Platz ersetzt. Dabei wurde der Nord­rand des Richard-Wagner-Platzes für Fahr­spuren des verbreiterten Tröndlin­ringes genutzt; an Stelle des kriegszerstörten Alten Theaters ent­stand eine viergleisige Halte­stellen­anlage der Straßen­bahn, die heute »Goerdeler­ring« heißt. Gleich­zeitig ent­stand eine Fuß­gänger­brücke über den Tröndlin­ring, die über zwei mittlere Treppen auch die Halte­stellen erschloss, und später am Süd-Ende im rechten Winkel verlängert wurde, so dass sie nun auch über den Friedrich-Engels-Platz führte.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung im Jahr 1992 wurde der Tröndlinring zur Grenze zwischen den Ortsteilen 00 Zentrum (Südseite, unbebaut) und 06 Zentrum-Nord (Nordseite, alle Hausnummern) erklärt.

Im Sommer 2004 wurde die Fußgänger­brücke über die Tröndlin­ring abgebrochen.

Quellen

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